Machtlos

 

Machtlos ist ein Song, den ich 2018 komponiert habe, nachdem meine erstgeborene Tochter gestorben ist. Oft hat es mir die Nächte nach diesem Erlebnis geraubt, in denen ich nicht schlafen konnte. Eine Tochter ist wie die gute Seele eines Vaters. Als Kind noch behütet vom Vater und später im erwachsenen Alter aber auch wiederum jemand, der Eltern auch kontra gibt und selbst vielleicht ab und zu behütend auf die Eltern aufpasst. Nach meinem Gefühl geht die Seele nach dem Tod in eine andere „Welt“ über und ist dort weder Kind noch Erwachsen: So wie ich mir den Himmel vorstelle. Vielleicht sieht meine Tochter nun beschützend auf mich herab.

Aus diesem Gefühl ist Machtlos entstanden.

Die untere Bass-Stimme symbolisiert Antriebslosigkeit, Machtlosigkeit, Aufgewühltheit und Schmerz in einem. Dieses Gefühl kommt von entspannend bis hin zu großem Schmerz immer wieder hervor. Die Melodie schwankt dabei immer zwischen traurig, stolz, fröhlich und aufbauend. Traurig jemanden verloren zu haben, stolz zu sein eine Tochter zu haben, fröhlich die Geburt miterlebt zu haben und aufbauend, dass die Seele der eigenen Tochter bestimmt noch irgendwo ist.

Das Schlagzeug ist mein Herzschlag, der immer weiter schlägt und trotz allem was passiert ist nicht stehen bleibt, aber je nach Anspannung sich steigert und lauter wird.

Die tiefere Oberstimme symbolisiert meine eigene Stimme, die anfangs traurig ist und sich fragt warum die eigene Tochter so fern ist und ich gerne bei Ihr wäre. Dieses Motiv erstreckt sich über das ganze Lied.

Die höhere Oberstimme gespielt vom Klavier symbolisiert die Stimme meiner Tochter, die antwortet und vermittelt, dass sie da ist und immer im Herzen sein wird, überall und um mich herum. Sie versucht mich immer wieder zu ermutigen.

Im Duett mit meiner Tochter erscheint meine Stimme nun fröhlicher. Aber ich höre die Stimme nicht und frage immer wieder erneut, wo sie ist, dass sie mir so fern ist und ich gerne bei Ihr wäre.

Immer wenn ich etwas zur Ruhe komme und kurz vorm Einschlafen bin, reisst es mich wieder heraus aus der Ruhe und es baut sich wieder Machtlosigkeit auf.

Ganz zum Schluss fühle ich was mir meine Tochter sagen möchte, werde ruhig und schlafe ein.

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